Hektik, Stress und Überforderung sind ein großes Thema unserer Zeit, gleichzeitig aber schätzen die Menschen die vielen Optionen des modernen Lebens und haben Angst, etwas zu verpassen. Wie sich Marken mit entsprechenden Services als Alltagshelfer profilieren und Businesspotentiale bergen können, untersucht OMD in ihrer aktuellen Erhebung „Simplify my Life“.
Düsseldorf/Hamburg, 20.02.2024 – Arbeit, Freizeit, Freunde und schier grenzenlose Angebote in der digitalen Welt: 57 Prozent der Menschen in Deutschland schätzen die Vielzahl der Optionen, die das moderne Leben bereithält, wollen an möglichst vielen davon teilhaben und – Stichwort fear of missing out (FOMO) – keine Gelegenheit verpassen. Gleichwohl empfinden aber auch 56 Prozent ihr Leben als zu hektisch und zu schnell und sehnen sich nach ruhigen Momenten. Weiter beklagen 72 Prozent ständig steigende Erwartungen an sich selbst. In Summe fühlen sich die Menschen überfordert. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Studie „Simplify my Life“ von OMD. Die zur Omnicom Media Group Germany gehörende Mediaagentur hat im Januar 2024 den Gemütszustand und das Befinden der Menschen in Deutschland unter die Lupe genommen, Lösungsansätze für deren Alltagsherausforderungen identifiziert und Chancen für Marken herausgearbeitet.
Im Dilemma zwischen Überforderung und Möglichkeiten wird dringend Erleichterung gesucht
Um aus diesem ambivalenten Spannungsfeld zwischen dem Gefühl der Überforderung einerseits und dem Nicht-Verpassen-Wollen der vielen neuen Optionen andererseits herauszukommen, sehnen sich 57 Prozent der Befragten nach Erleichterungen für ihren Alltag.
Besonders hoch ist die Belastung in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen. Hier wünschen sich sogar 74 Prozent mehr Entlastung – schließlich ist die „Rush Hour“ des Lebens häufig mit der Gründung einer Familie und mit noch mehr Aufgaben verbunden. Aber auch in der Gruppe der vermeintlich resilienteren Jugend wünscht sich jede/r Zweite Erleichterung im Alltag – und sogar bei den 50+Jährigen, die finanziell oft in gesicherten Verhältnissen leben, liegt der Anteil bei satten 44 Prozent.
Digitale Services und Dienstleistungen schaffen Abhilfe
Der Wunsch nach Unterstützung und Entschleunigung ist bei den Menschen also fraglos vorhanden, doch was tun? Als wertvolle Helfer im Alltag entpuppen sich zunehmend Dienstleistungen und Services meist in Form von Apps, die das Leben vereinfachen. Das Spektrum reicht hier von mobilen Bezahldiensten (Google Pay, Apple Pay), Smart Home-Anwendungen (Ring, Google Nest), Lieferdiensten oder Kochboxen (Flink, Hello Fresh), individuellen (digitalen) Fitness- und mental Health-Angeboten (Headspace, Gymondo) bis hin zu Buchungsplattformen für Unterkünfte (Airbnb, Wimdu), individuellen Personentransport/Mobilität (Moovit, Uber) oder auch Plattformen für Kaufangebote & Coupons (Kauf da). Insgesamt kennen bereits 90 Prozent der Befragten solche Angebote, knapp 60 Prozent nutzen sie und weitere 25 Prozent können sich vorstellen, auf entsprechende Alltagshelfer zurückzugreifen.
Nutzung zieht sich über alle Altersgruppen
Erwartungsgemäß am höchsten ist die Nutzung dabei mit 64 Prozent in der jüngsten Altersgruppe (18-29 Jahre). Aber auch bei den 50- bis 59-Jährigen liegt der Anteil bei hohen 52 Prozent – ein Beleg dafür, dass das Thema für Ältere ebenfalls enorm relevant ist und die Silver Society digitaler ist, als vielfach angenommen. Egal wie alt, für je 76 Prozent erleichtern diese Services und Dienstleistungen den Alltag und sind „bequem“, 73 Prozent sparen damit Zeit und 63 Prozent möchten neue Dinge entdecken und suchen nach Inspirationen (56 Prozent).
Große Chance für Marken, sich als Möglich- und Einfachmacher zu profilieren
Für Markenartikelhersteller ergeben sich also enorme Potentiale, um als „helping hand“ die Menschen mit entsprechenden Services und Dienstleistungen für ein einfacheres Leben zu unterstützen: Mehr als jede*r Zweite (52%) erwartet laut der Studie sogar, dass Marken nützliche Lösungen zur Erleichterung des Alltags anbieten.
Davon profitieren auch die Brands, wie die Studie belegt: Marken bauen mit entsprechenden Angeboten nicht nur einen weiteren Kontaktpunkt zu ihren Zielgruppen auf, sie werden für 44 Prozent der Befragten sympathischer, stärken nachhaltig die Beziehung zwischen Marke und Konsument*innen (40%) und erschließen sogar bei, Kauf stärker in Betracht gezogen (40%).
Es gibt aber auch Barrieren: So befürchtet jede*r zweite Befragte, bei der Nutzung solcher Dienste zu viele persönliche Daten von sich preiszugeben. 43 Prozent haben noch kein passendes Angebot gefunden und 38 Prozent kennen entsprechende Dienstleistungen und Services noch nicht gut genug – Aufklärung ist also der Schlüssel zum Erfolg. Zum Zünglein an der Erfolgswaage werden einmal mehr Customer Centricity, Bekanntheit und Transparenz: So sagen 46 Prozent, die Unternehmen sollen ihre entsprechenden Angebote bekannter machen und 58 Prozent wünschen sich mehr Informationen über die jeweiligen Funktionalitäten dieser unterstützenden Dienstleistungen und Services.
„Unser Leben ist schnell, komplex und multioptional. Services und Dienstleistungen, die das Leben einfacher machen – meist in Form von Apps – werden von Konsument*innen sehr geschätzt. Kein Wunder, sie bieten einen wirklichen Mehrwert und bedienen ein echtes Grundbedürfnis der Menschen. Für Marken lohnt sich die Investition in solche Services, denn sie fördern sowohl kurzfristig den Abverkauf als auch die längerfristige Markenbindung. Voraussetzung ist, dass Marken Konsument*innen genau zuhören, denn sie möchten ernst genommen werden. Einmal mehr ist Empathie also der Schlüssel zum Erfolg“, so Klaus Schlett Deputy Director OMD Insights OMD Germany.
Die volle Studie „Simplify my Life“ ist Teil des New Perspectives-Reports und steht hier kostenlos zum Download bereit.